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Hier sei einmal der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern gedacht, wie es einmal war hier in Rosenthal:
Aus dem letzten Jahrhundert seien damals
bestehende Einkaufsläden geschildert.
Einer bestand in alter Form bis 31.12.2016,
Die ausführliche Dokumentation nach einem Interview mit Gerhard Heuer lesen Sie hier:
Marris war gleichzeitig Poststelle für ganz Rosenthal (Foto rechts). Nur dort war ein Telefon, es war ein Wunderding: man drehte, natürlich nur Herr oder Frau Marris drehten, an einer Kurbel, es meldete sich die Zentrale „Peine“, dort wurde Verbindung mit dem gewünschten Gesprächsempfänger (wenn er ein Telefon hatte) durch Stöpseln am Schaltschrank hergestellt.
Einkaufstüten, nein, ein Korb. Bezahlt wurde in Mark und Pfennig, bei kleinen Beträgen ließ Frau Marris die Münzen (Pfennige) in einem Schlitz im Verkaufstisch verschwinden. Man konnte auch mal anschreiben lassen, Vertrauen war Ehrensache.
Wie ändern sich die Zeiten! Heute, 100 Jahre später, man tippt an seinem Handy ein paar Zahlen, und in Sekundenschnelle meldet sich der gewünschte Teilnehmer, ob in Orten Europas oder der Welt.
Kurzwaren, Textilien, Friseur
Alles in einem Haus, bei Klages. Kleider, Mäntel, Jacken, Arbeitshosen, Hemden, Chemisetten, Stoffe. Knöpfe, Haken, Ösen, Zwirn, Garn, Seide, Wolle, ob schwarz, weiß oder bunt. Manchesterhosen, die sogenannten „Schlunderhüte“ (für Frauen und Mädchen im Frühling und Sommer bei der Landarbeit), Schleifenband in allen Farben (für junge Mädchen für die Zöpfe), Gummibänder, Schnürsenkel für Stiefel mit Haken und Ösen, Klages hatte alles.
Herr Klages selbst, außer Schneider natürlich auch Friseur, sorgte für das Aussehen auf dem Kopf und im Gesicht des männlichen Geschlechts. Die Haare schneiden 20 Pfennige, das Rasieren 10 Pfennige. An der Wand ein Regal mit Rasierseifenschalen, eine feste Kundschaft, jeder seine Schale. Beleuchtung eine Petroleumlampe, vor der Haustür eine stets geputzte Messingschale aufgehängt, das war der Friseur. Informationen erhielten Frauen im Backhaus, Männer beim Friseur und in der Dorfschmiede.
Marris -
um 1913
(heute Elstertorstr. 7)
Ob Linsen, Bohnen, Erbsen, Reis, ob Sago, Mehl, Graupen, Rosinen oder Maggiwürfel, ob Pfeffer, Kümmel, Salz, ob Zucker, alles war in diesen Läden zu kaufen, natürlich auch Bonbons.
Hülsenfrüchte, Mehl und Zucker aus Säcken oder Holzschubkästen des Regals. Abgefüllt oder abgepackt wurde in mitgebrachten Behältnissen oder in braunen Tüten, gewogen wurde auf einer Schalenwaage. Senf gab es in mitgebrachten Gläsern oder Tassen, Salzheringe wurden dreimal in Zeitungspapier eingewickelt, Seife in Stücken von einem Riegel abgebrochen, Schmierseife in Schalen oder auf einem mitgebrachten Teller; Toilettenseife (mit Duft und feinen Ölen) war ein Luxus und unbezahlbar.
1875 -
1899 -
1908 -
1919 -
1926 -
1957 -
Da der alte Brustfeuerungsofen den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprach und
durch einen neuen ersetzt und in der Wohnung umfangreiche Reparatur-
Damit ging die Interessentenbäckerei in Privatbesitz über. Bis zum Verkauf des Backhauses
wurden die von den Hausfrauen vorbereiteten Brot-
Vor Feiertagen war der Betrieb besonders groß. Ob Butter-
Gemeindebäckerei Flentje 1939
Die Gemeiendbäckerei
In einem Rezeß der Gemeinde von 1866 ist auf Seite 144 folgendes nachzulesen: „Die Nutzung des Gemeindebackhauses, richtiger Interessenbackhaus, steht allein den Gemeindereiheleuten zu Rosenthal zu; die geistlichen Stellen und das Rittergut daselbst haben keinen Anteil daran.“ Ursprünglich hat das Backhaus westlich des Kirchengrundstücks gestanden. Aus alten Unterlagen der Backhausinteressenten ist zu ersehen, daß das jetzige Backhaus 1867 erbaut und an einen Bäckermeister, dessen Name leider nicht erwähnt ist, für eine Jahrespacht von 150 Reichsmark verpachtet wurde. Sechs weitere Bäckermeister waren in diesem Backhaus tätig, nämlich:
Schlachterei
Es gab in Rosenthal zwei Schlachtereien, die des Schlachtermeisters Walkling und des Schlachtermeisters Vogt (später Schlachterei Hentze). Zuletzt bestand nur noch die Schlachterei Walkling, die vom Schlachtermeister Karl Walkling, und Ehefrau Inge geb. Wiegmann, betrieben wurde.
In früheren Jahren wurden viel Hausschlachtungen durchgeführt, anders als in der heutigen Zeit. Die meisten Schlachter waren von Beruf Maurer, die im Sommer ihrem Beruf nachgingen und im Winter schlachteten.
Schlachterei Walkling 1940
Fast jede Familie schlachtete ein oder auch mehrere Schweine, die sie selbst gefüttert hatte. Es wurden fast nur Schweine über 4 Zentner geschlachtet. Die Hausfrau (wenn sie es konnte) rührte das Blut, im Trog mit heißem Wasser wurden die Borsten entfernt, vom Schlachter wurde die Wurst bereitet, und zum Schluss wurden in einem Holztrog oder Holzbottich Schinken, Speck, Pfoten, Backen und Ohren eingesalzen. Man aß das ganze Jahr von dem Eingesalzenen.
Das Schlachtfest wurde mit allen leiblichen Genüssen gefeiert, und Freunde und Nachbarn erhielten Brühe, und für die Kinder gab es eine kleine Wurst.
Kaufladen und Poststelle -